Hallo
Es ist ein sehr heikles Thema, welches ich hier eröffne, das ist mir schon klar. Aber in letzter Zeit denke ich immer mehr über dieses Thema nach. Ich kenne meinen Vater seit meiner Geburt vor 36 Jahren. Ich will damit sagen, dass ich meinen Papa in- und auswendig kenne. Ich kenne seine Ansichten, seine Wünsche, seine Träume......Meine ältere Schwester genauso wie ich. Sie ist sogar noch mehr ein Papa-Kind, während ich eher ein Mama-Kind war. Nun ist es so, dass wir uns sehr sicher sind, dass unser Vater mit der jetztigen Situation (Aphasie, Hemiplegie) sehr sehr unglücklich ist. Immer wenn er von jemandem gehört hat, der einen SA hatte, pflegte mein Vater in gesunden Tagen zu sagen. In dieser Situation sollte man einfach sterben können.....
Wir helfen unserer Mutter bei der Pflege so gut es geht und unser Vater ist leicht zu pflegen. Aber es gibt immer wieder Situationen in denen man merkt wie unwohl er sich fühlt. Z.B. wenn wir helfen ihn nach dem Stuhlgang sauber zu machen, wenn wir ihm vom Bett in den Rollstuhl helfen, wenn wir ihn frisch anziehen weil der Katheter undicht war usw. Besuch will mein Papa keinen (er hat sehr viele Freunde und Kollegen die gerne vorbeikommen würden). Er will nicht mal aus dem Haus, er schämt sich im Rollstuhl durchs Dorf geschoben zu werden und nicht mit den Leuten reden zu können. Wir sehen einfach wie sehr er leidet und da fragen sich meine Schwester und ich wie können wir ihm dieses Leid abnehmen, ersparen, beenden. Habt IHR euch auch schon solche Fragen gestellt?? Mir bricht es einfach jeden Tag aufs neue das Herz wenn ich meinen Papa so sehe...
Danke fürs Zuhören Averi