#1

Admin

Lübeck, Deutschland

Zypries plädiert für Patientenverfügung
"Auch Koma-Patienten haben Selbstbestimmungsrecht"

Bundesjustizministerin Brigitte Zypries hat sich dafür ausgesprochen, Patientenverfügungen zum Behandlungsabbruch auch bei einem Wachkoma oder schwerer Demenz anzuerkennen. "Ein Mensch, der bei vollem Bewusstsein ist, kann jederzeit entscheiden, ob er sich medizinisch behandeln lässt oder nicht. Das gleiche muss für die Situation gelten, in der jemand bewusstlos ist, aber vorher festgelegt hat, was er will", sagte Zypries der "Berliner Zeitung"...

den ganzen Artikel gibt es bei tagesschau.de
#2
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

an alle,
also, ganz klar, keine patientenverfügung.

ich schrieb dazu schon mal im forum:
betroffene leben in einer unbekannten welt.
das leben ist anders, als daß der angehörigen.
es muß deswegen keine schlechtere welt sein.
aber das glauben angehörige, sie denken deshalb auch, betroffene leben ein unwerteres leben.
ich glaub nur schmerzen müssen gelindert werden, und das ist in der heutigen medizin meist kein problem.
außenstehende, angehörige können nur begleiten und lieben.
sucht man die nähe eines betroffenen, kann nur die liebe gegeben werden, ohne den versuch zu machen,
ihn wieder ins "normale" leben zu drängen
bei uns schon „wachen“ist es ähnlich.wir brauchen zeit zum genesen, im koma braucht man die zeit zum wachwerden. es geht erst, wenn der körper stark genug ist dazu.
vielleicht ist ja sein wille einen anderen weg einzuschlagen. das weiß doch nur der betroffene selbst.
wenn seine entscheidung sterben heißt, wird er den weg finden.
und ist die entscheidung leben, wird er das gestalten.
wir sind es, die "normalos", die leiden.
(wenn wir nicht akzeptieren, daß es so ist, wie es ist)
patientenverfügungen sind relikte aus der "alten normalo-welt"
und stammen nicht aus der "unbekannten", besonderen welt"

:) :) :)
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »admin« (11.04.2007, 20:19)
#3
Avatar

Lupus

Gast

ich habe ein Patientenverfügung bei meinem Hausarzt und zu Hause (Familie)deponiert.
Dazu trage ich immer einen Hinweis zu meiner Patientenverfügung bei mir.
Ich möchte nicht, in meinem eh schon rampunierten Zustand, durch irgendwelche medizinischen lebensverlängernde Maßnahmen am Leben erhalten bleiben.
Jeder kann seine Patientenverfügung indivuell verfassen und bestimmen unter welchen Vorraussetzungen eine Lebenserhaltung unter allen Umständen , unterlassen werden soll.
Ich habe in meiner Nachbarschaft einen Komapatienten, der seit 4 Jahren förmlich dahin vergitiert. Er bekam mit 46 Jahren einen Herzinfarkt und musste vom Notarzt mehrfach reanimiert werden.
Danach kam er ins Krankenhaus, anschließend in die Uni.
Sein Zustand hatte sich nach Monaten so weit verschlechtert, dass ihm beide Beine mangels Durchblutung amputiert werden mussten.
Er lag nach seinem Herzinfarkt ununterbrochen im Koma und hatte keinen Einfluss auf die medizinischen Eingriffe.
Inzwischen liegt er mit div. Dekubitusstellen am Körper einsam in einem Pflegeheim und offensichtlich - augenscheinlich - sieht man an seinen Gesichtzügen wie er leidet.
Kein Arzt ist willig ein hochwirksames Morphin oder ähnliches an einem Komapatienten einzusetzen, obwohl wenn man ihn länger betrachtet, er Schmerzen haben muss.
Ich kann nur dafür plädieren dass sich jeder mit dem Thema "Patientenverfügung" auseinander setzt und nicht darauf baut, dass er im Koma seinen Körper und Geist soweit beherrscht, dass er in der Lage ist selber zu bestimmen wann der Lebenwille erlischt und der Körper abschaltet um ins Nirvana zu entschwirren.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »admin« (12.04.2007, 05:59)
#4
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

lupus,

warum besuchst du ihn nicht?
ist er kein mensch mehr?

:) :) :)
#5
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

"individuell", genau das ist das Zauberwort.
Natürlich verstehe ich Zebin, die soweit wieder ins Leben zurückgefunden hat, das es für sie lebenswert ist.
Aber Lupus Beispiel zeigt auch deutlich, das eine Patientenverfügung Sinn macht...machen Horror mag man sich nicht vorstellen...
So wird es immer wieder pro und contras geben...und ich wehre mich auch dagegen, das Leben in "vor dem Ereignis" und "während des Ereignisses" zu unterteilen.
Natürlich ändern sich Einstellungen zu manchen Dingen während des Lebens, ob "Sterbeleben" oder "Lebeleben", aber es ändert nichts daran, das Entscheidungen gefällt werden müssen.
Und ich entscheide lieber, solange ich es noch bei vollem Bewusstsein kann...
 
 

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Pumpkin« (07.06.2007, 11:19)
#6
Avatar

carina

Gast

hallo zebin , ich stimme  mit den was du schreibst in allen  überein.
 
 
zebin hat es auf den richtigen punkt gebracht.
 
unsere mutter lag über 16 monate in wachkoma .ganz langsam geht es ihr tag für tag ein klein wenig besser .
was sie braucht ist : zeit ,zeit ,zeit,pflege ,pflege ,pflege ,liebe,liebe,liebe,liebe,liebe,liebe,liebe!!!!!!!
 
mehr nicht
 
tschüss carina
2862 Aufrufe | 6 Beiträge