Hallo,
meine Frau hatte im April 2023 mit 45 Jahren eine Hirnblutung aus einer AVM. Nach 4 Monaten Krankenhaus und Reha ist sie Ende Juli 2023 nach Hause gekommen. Sie ist auf der rechten Seite bewegungseingeschränkt und bewegt sich überwiegend mit einem Rollator. Außerdem hat sie eine Sehfeldeinschränkung auf dem rechten Auge. Seit ihrer Entlassung hat sie Physio- und Ergotherapie und anfangs auch gute Fortschritte gemacht, was das Laufen angeht. Sie ist bereits mit einem Stock gelaufen und auch schon ein paar Schritte ohne Gehhilfe. Auch Treppen hoch und runter gehen hat gut geklappt.
Etwa im Oktober ging es los, dass Sie sich vom Kopf her nicht gut gefühlt hat. Sie kann es selbst schwer beschreiben, irgendwie ein diffuses, bematschtes Gefühl, wodurch sie beim Laufen und insbesondere bei Treppen sehr unsicher wurde und Angst vor Stürzen hatte. Das ging soweit, dass es ihr eines Tages nicht möglich war das Haus zu verlassen, weil sie an der Treppe eine Art Panikattacke hatte. Ich bin dann zu Hausärztin, die ihr erstmal Tavor verschrieben hat, als Notfallmedikament, aber auch auf die Gefahr einer Abhänhigkeit hingewiesen hat. Außerdem wurde sie an einen Neurologen verwiesen.
Das Tavor half ihr sehr gut gegen die Unsicherheit und Angst beim Laufen. Beim Neurologen wurde ein EEG gemacht, um zu schauen ob epileptische Anfälle oder Krämpfe die Ursache sein könnten, aber das EEG war unaufällig. Auch ein MRT wurde veranlasst um andere organische Ursachen auszuschließen, auch dies brachte dahingehend keine Erkenntnisse.
Der Neurologe vermutet eher psychische Ursachen und hat Antidepresiva verschrieben, mit dem Ziel das Tavor gar nicht mehr zu brauchen. Es ging los mit Opipram, das aber auch nach drei Wochen keine Wirkung zeigte. Es ging weiter mit Escitalopram. Das zeigte Wirkung, aber nicht die gewünschte. Etwa einer Woche nach Beginn der Einnahme ging es meiner Frau sehr schlecht, sie hat zwei Tage mehr oder weniger durchgeheult und war völlig antriebs- und teilnahmslos. Das war um die Weihnachtszeit rum und der Neurologe war der Meinung, dass es ihr so schlecht ging wäre wohl eher der besonderen emotionalen Situation der Feiertage geschuldet und weniger dem Medikament. Meine Frau hat dann im Januar einen zweiten Versuch mit Escitalopram gestartet und es ging ihr nach wenigen Tagen wieder genauso schlecht. Der bislang letzte Versuch war mit Tianeurax. Auch hier stellte sich nach ca. drei Wochen keine Verbesserung und sie hat das Medikament wieder abgesetzt. Sie hat es dann auch noch mit einem guten CBD-Öl versucht, aber auch das brachte im Endeffekt nichts.
Während der ganzen Zeit und bis heute benötigt meine Frau täglich ihre halbe bis ganze Tavor, damit sie es schafft aus dem Haus zu kommen und ihre Therapie-Termine wahrzunehmen. Aber auch dann fühlt sie sich vom Kopf her schlecht und in den letzten Wochen verstärkt es sich noch, so dass es ihr selbst mit einer Tavor sehr oft alles sehr schwer fällt. Meine Frau ist mittlerweile auch in psychologischer Behandlung, aber das hat bisher noch nicht viel gebracht.
Wir sind aktuell ziemlich frustriert. Rein vom körperlichen fühlt sich meine Frau immer fitter und das rechte Bein wird immer kräftiger. Das Kopfproblem bremst sie aber total aus. Wenn das nicht wäre, würde sie wahrscheinlich fast nur noch mit dem Stock laufen und Treppen wäre auch kein großes Problem. Wir fragen uns, ob es wirklich ein rein psychisches Problem ist, wie der Neurologe es vermutet. Wie gesagt EEG und MRT waren diesbezüglich unauffällig.
Vielleicht gibt es hier jemanden der ähnliche Problem hat oder hatte bzw. jemanden der Tipps geben kann, was wir noch weiter machen können.
Vielen Dank fürs Lesen und Grüße
toka1977