Hallo Jutta,
mein Mann weiß relativ gut, wann er muss. Tagsüber benutzen wir meistens so eine Urinflasche und nachts ein Urinalkondom. Das kann ich nur empfehlen. Ich denke, dass sich so relativ wenig Keime verbreiten können. Wenn er rechtzeitig Bescheid gibt, geht es auch auf dem Toilettenstuhl.
Was das Essen betrifft, war ich am Anfang richtig euphorisch, weil ich auch dachte, dass wir eine Mahlzeit weglassen könnten. Unser Hausarzt meinte allerdings, dass die 1.500 kcal. am Tag für einen Menschen, der sich nicht bewegt, ausreichend wäre. Sobald Bewegung dazu kommt, wird auch mehr Energie gebraucht für den Muskelaufbau. Damit war das Thema dann erstmal vom Tisch. Es ist leider auch noch zu unregelmäßig, dass er auf 500 kcal. mit normalem Essen kommt.
Ich gebe zu der Nahrung 1 Liter Wasser, jeweils 500 ml zwischen den Nahrungen. Dieser Tage hat er noch zusätzlich 2 kleine Tassen Milchkaffee getrunken. Das war aber schon sehr besonders.
Dass dein Mann jammert, wenn er auf der Bettkante sitzen soll, ist irgendwie verständlich. Der Körper hat sich schon so an das Liegen gewöhnt. Bei uns ist es immer die linke Seite an der Hüfte, die schon mal schmerzt. Unser Physiotherapeut sieht das relativ sportlich.
Stadt, Land, Fluss haben wir viel im Krankenhaus gespielt. Zum Teil war es richtig witzig. Jetzt sprechen wir mehr über tägliche Dinge. Er hört viel Radio und ist so auch immer ganz gut informiert. Ihm ist sprechen manchmal zu anstrengend. Er sagt, es tut ihm dann im Hals weh.
Letzte Woche hat er gesagt, dass er krabbeln können möchte. Daraufhin habe ich eine Matratze gekauft, die auf unserem Sofa liegt (sie passt genau auf die Sitzfläche). Sein Bett steht genau parallel daneben, so dass nun eine große Fläche auf einer Ebene vorhanden ist. Gerade üben wir hin und her rollen. Hat ja auch was mit Gleichgewicht zu tun. Mal sehen wie weit wir damit kommen. Es ist auf jeden Fall eine zusätzliche Aktivität. Zum Üben haben wir sonst noch eine Sprossenwand, die die Therapeuten lieben und einen Beintrainer. Der wird meistens nachdem Essen benutzt, weil ja 45 Minuten sitzen danach sein müssen. Damit vergehen zumindest schon mal 20 Minuten, vorher noch Mundpflege, dass sind auch 10 Minuten. Am liebsten würde er danach direkt wieder im Bett verschwinden.
Einer vom Pflegedienst hat uns so eine Strickleiter empfohlen. Die habe ich am Fußende vom Bett festgemacht. Damit kann er auch üben, sich aufzurichten etc.. Der linke Arm ist zurzeit noch schlecht einsetzbar. Manchmal hält er diese Leiter mit der rechten Hand und versucht beide Füße auf eine Sprosse zu stellen. Der linke Fuß will auch oft nicht wirklich.
Wir haben auch einen Kinder-Basketballkorb und eine Kinder-Dartscheibe mit Klett-Bällen um die Motorik zu trainieren.
Was habt ihr an „Trainingsgeräten“?
LG Al Beck