Es ist immer schwierig einzusehen, was alles gemacht wird; man bekommt ja nur einen Auszug mit.
Vielleicht wegen der wichtigen ersten Zeit nochmal ein Beispiel: wir durften wegen Corona keinerlei Besuche durchführen und ich konnte dann feststellen, dass zwischen Reha 1 und Reha 2 die Handmotorik schlechter wurde. Ich bin auch immer noch überzeugt, dass mehr zu retten gewesen wäre, wenn wir vor Ort gewesen wären.
Der Fokus war in def Reha eben ein anderer. Es wurde Gehen gelernt, was ja auch bei begrenzten Ressourcen an Therapeuten im Vergleich zur Handmotorik tatsächlich wichtiger ist.
Auch die Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit sind nach einem Schlaganfall beeinträchtigt und man kann nicht ewig trainieren und therapieren.
Darum: weiter animieren, therapieren und bewegen, was geht. Kann sie den Arm heben? Dann kann sie mit einer Bürste ihren gesunden Arm streichen. Macht man forced use bei ihr? Macht man nicht mehr so gerne. Aber kann man versuchen. (Gesunde Hand wird weggebunden, Fokus liegt auf beeinträchtigter Hand.)
Ihr findet es anstrengend?
Ich habe oft nachgefragt, wie es ist, die Finger zu bewegen, wenn es nicht mehr geht. Es soll unglaublich anstrengend und dabei so frustrierend sein. Heute nach 3 Jahren wird mir berichtet, dass man richtig merkt, dass das Gehirn nun andere Bereiche ansteuert, es spielt sich irgendwie anders ab. Da ist also was passiert im Gehirn.
Nie hätte meine Mutter gedacht, dass so völlig selbstverständliche Handgriffe soo viel Mühe benötigen, dass sie nach 2 Minuten fix und alle ist.
Deine Mutter hat eine gute Zeiteinschätzung gegeben und das Problem mit dem Gehen ins Dachgeschoss erfasst. Ich finde das sehr positiv. Da geht was! Weiß sie das mit der neuen Wohnung bzw. dass sie nicht ins Pflegeheim kommen soll?
Die Reha muss übrigens Rehaziele formulieren. Weißt du, was bei deiner Mutter die Ziele sind?
Soll sie gehen?
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »
Annin« (23.10.2023, 22:29)