[quote]Zitat von Ruth
Hallo zusammen,
danke schonmal für Eure Antworten! Sprachverlust ist wirklich das Belastendste, das einem nach einem SA passieren kann. Dass Papa im Rollstuhl sitzt, finde ich wesentlich leichter zu akzeptieren. Wobei uns da große Hoffnung gemacht wird, dass er wieder laufen lernt
Eure Antworten zeigen mir aber auch, dass bei der globalen Aphasie auch eine breite Spanne möglich ist - von keinem Wort bis zu kurzen Sätzen. Also nie die Hoffnung aufgeben!
Habe vor, mit dem Logopäden mehrere Therapiestunden zu vereinbaren, ist leider bei ihm ein zeitliches Problem. Wie viele Logo-Stunden habt Ihr bzw. Eure Angehörigen denn ein halbes Jahr nach dem SA so gehabt? Unser Reha-Neurologe sagt ja, nach neusten Erkenntnissen bringt es mehr, hochfrequente Therapie zu machen und ab und zu mal ein Pause anstatt durchgehend weniger Stunden. Falls es geht, werden wir das mal probieren. Jetzt am Anfang kann man sicher die meisten Fortschritte erzielen.
Ach ja, singen kann mein Papa übrigens, macht ihm auch Spaß. Da es ja Lieder sein müssen, die er vor dem SA auswendig konnte, ist das Repertoire etwas eingeschränkt, aber was solls. Er singt auch gerne mehrmals dieselben Lieder. Fürs Sprechen lernen bringt das wohl nichts, aber ist einfach schön für ihn und für uns, wenn mal richtige Wörter aus seinem Mund kommen. Es klingt ewas verschwommen und nicht so ganz korrekt, aber man erkennt´s.
Liebe Grüße und alles Gute für alle Aphasie-Betroffenen...
Ruth
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Hallo Ruth,
meine Mutter hatte im Februar d.J. mit 56 Jahren auch eine Hirnblutung (Aneurysma). Sie hat ebenfalls die globale Aphasie und kann nicht sprechen und kaum verstehen, wobei sich das Sprachverständnis etwas gebessert hat. Sie ist derzeit auf der Frührehastation in OL und bekommt 30 Minuten am Tag Logopädie. Ihre Lähmung im Bein und Arm geht jetzt zurück. Ich frage mich auch, ob denn 30 Minuten Sprachtherapie zu wenig sind. Hier gibt es "nur" 1,5 Arbeitskräfte auf der Station für diesen speziellen Bereich. Wir sind jetzt in den Verein "Bundesverband für Aphasiker" eingetreten. Hier gibt es auch Kontaktadressen zu Selbsthilfegruppen und Aphasiezentren. In Vechta gibt es ein größere Aphasiezentrum. Ich hoffe hier auf mehr Informationen von anderen Betroffenen / Angehörigen. Irgendwie muss man sich ja selbst helfen, wenn die Ärzte einen kauf aufklären. Ich habe gelesen, das die Therapeuten die Angehörigen mit einbeziehen. Leider ist das bei uns nicht der Fall. Weißt du da näheres drüber? Wir haben auch alle Angst, das es mit der Sprache nicht bergauf geht.
Uns wurde außerdem gesagt, dass meine Mutter aufgrund der globalen Aphasie keine "normale" Reha besuchen kann. Hast du auch diese Erfahrung gemacht?
Lieben Gruß
von Anja